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Vaclav Havel: Versuch, in der Wahrheit zu leben (Die Macht der Machtlosen, 1978)

Dissident aus philosophischer Lebenseinstellung – im Osten wie im Westen

Mit seinem Text „Die Macht der Machtlosen“ von 1978 (hier: „Versuch, in der Wahrheit zu leben“) hat Vaclav Havel seine Idee vom Dissidententum niedergeschrieben. Damit hat er viele andere Dissidenten in Osteuropa inspiriert und ermutigt und zugleich seine eigene moralische Autorität begründet. Seine Überlegungen gehen jedoch über die konkrete Situation des Ostblocks hinaus.

Ausgangspunkt des Dissidenten ist nicht die Opposition gegen ein System. Ausgangspunkt des Dissidenten ist der schlichte Wille, in der Wahrheit leben zu wollen. Das bedeutet, sich nicht den öffentlichen Unwahrheiten anzupassen, sich auch nicht in den Konsum zu flüchten, sondern als Mensch interessiert, erhellt, vernünftig und verantwortlich für sich und für die Gesellschaft zu leben und zu handeln. Das ist weniger ein politischer Wille als vielmehr eine philosophische Lebenseinstellung. Tatsächlich war Vaclav Havel von dem tschechischen Existentialisten Jan Patocka beeinflusst. Zum Dissidenten wird man nicht durch Entschluss, denn niemand will Dissident werden. Zum Dissidenten wird man, weil der eigene unpolitische Wunsch, in der Wahrheit zu leben, unvorhergesehen und unbeabsichtigt mit dem System kollidiert.

Eine wesentliche Voraussetzung für die Entstehung des Dissidententums ist dabei, dass das System nicht rücksichtslos gegen jede Form von Opposition vorgeht, sondern abgestufte Formen von Manipulation und Repression kennt. Havel nennt diese Form des Systems „posttotalitär“ (weil ihm kein besseres Wort eingefallen ist). Das System ist nicht offen diktatorisch, sondern will sich als legitim, demokratisch und gerecht verstanden wissen. Das System verkleidet die Unterdrückung der Menschen deshalb mit verschiedenen Alibis. Eines dieser Alibis ist die Ideologie und ihre Parolen von Gerechtigkeit, Arbeiterherrschaft usw. Dazu bringt Havel das berühmte Beispiel des Gemüsehändlers, der ohne groß nachzudenken ein Spruchband mit einer politischen Parole in sein Schaufenster hängt, weil es von ihm so erwartet wird. Dadurch sendet er ganz bestimmte Botschaften sowohl an das System (Ich bin konform) als auch an seine Mitmenschen (Alle machen mit, steh‘ nicht außen vor). Ein anderes Alibi ist die Einhaltung des geschriebenen Rechts und der Menschenrechte. Weil das System daran interessiert ist, sein Alibi nicht zu verlieren, kann man die Einhaltung von Gesetzen und Menschenrechten einfordern und damit auch teilweise Erfolg erzielen (Legalitätsprinzip). Interessanterweise ist für Havel auch die Konsumkultur ein wesentlicher Bestandteil des posttotalitären Systems. Ein Teil der unterschwelligen Erpressung der Menschen geschieht über Gewährung und Entzug von Konsummöglichkeiten.

Das posttotalitäre System hat zudem ein Eigenleben entwickelt, in dem auch die obersten Politiker nur Rädchen im Getriebe sind. Havel nennt dies „Eigenbewegung“.

Dissidenten sind nicht eigentlich politisch, denn ihr Ziel ist nicht die politische Herrschaft. Weil ihr Ausgangspunkt der Wunsch ist, in der Wahrheit zu leben, beschränkt sich ihre politische Tätigkeit vielmehr auf die Abwehr vor Übergriffen der Macht. Deshalb steht auch der Kampf um die Menschenrechte als Abwehrrechten im Vordergrund. Dissidenten erschaffen Parallelstrukturen zum offiziellen System. Vor allem eine parallele Kulturszene. Im Idealfall würde das System irgendwann absterben und komplett durch die Parallel-Polis ersetzt werden. In der Praxis sieht Havel dies eher nicht. Auch kleine Taten sind wertvoll. Hier knüpft Havel an die Idee der „Kleinarbeit“ des tschechischen Staatsgründers Masaryk an, der ebenfalls Philosoph war. Dissidenten ermutigen den Rest der Gesellschaft, ebenfalls in der Wahrheit leben zu wollen. Immer wieder bricht aus der Masse der Menschen der Wille zum Widerstand hervor, es lässt sich jedoch schwer vorhersagen, wann jeweils „der letzte Tropfen“ das Fass zum Überlaufen bringt. Das System ist außerdem den Wechselfällen des Schicksals ausgesetzt, also der Außenpolitik, wirtschaftlichen Entwicklungen, Naturkatastrophen, aber auch dem unvorhersehbaren Wechsel des konkret handelnden Personals.

Auch in der westlichen Welt sieht Vaclav Havel ein System mit „Eigenbewegung“. Die westlichen Systeme werden von Technik, Konsumkultur, Verflachung und Kapital getrieben, nicht von Menschen. Mit Heidegger sieht Havel die Menschen als Gefangene der immer weiter um sich greifenden Technik: Radikales Umdenken wäre erforderlich, nur ein Gott könne uns retten, so Heidegger. Auch die Parlamente seien in dieser Eigenbewegung gefangen. Das westliche System wäre für Osteuropa zwar ein Fortschritt, aber keine endgültige Lösung der Probleme. Havel verweist dazu auch auf die Rede von Solschenizyn in Harvard: Freiheiten, die nicht auf Verantwortung gründen, sind Illusion. Auch Ortega y Gasset wird bemüht.

Havel will deshalb eine existentielle Revolution. Sein Traum wäre eine Gesellschaft, in der die Gemeinschaft im Vordergrund steht, und nicht die Organisation. Er denkt an sich spontan bildende Gemeinschaften von Bürgern, die begeistert an einer Sache arbeiten, um sich danach wieder zu trennen und in anderen Gemeinschaften neu zu formieren. Die Wirtschaft solle sich selbst verwalten. Havel denkt also an Arbeiter als Besitzer ihrer eigenen Fabrik. Havel nennt seine Vision „Postdemokratie“.

Kritik

Die Idee des Dissidenten, der keiner sein wollte, sondern der aufgrund seines guten Charakters und einer philosophischen Lebenseinstellung ungewollt zum Dissidenten wurde, ist großartig. Genau das geschah in der Tat auch in etlichen Fällen. Auch die Analyse des posttotalitären Systems und der „Macht der Machtlosen“ in diesem System ist zutreffend.

Vermutlich ist aber das Bild des real existierenden Dissidententums, das Vaclav Havel zeichnet, falsch. Viele Dissidenten werden aus ganz anderen Gründen zu Dissidenten geworden sein als Havel. Es wird auch Spinner und Ideologen und Radikale gegeben haben, wie überall. Vaclav Havel wurde von ihnen allen nach vorne geschoben und aufs Schild gehoben, weil sie alle wussten, dass er tatsächlich so war, wie sie nur zu sein vorgaben.

Falsch liegt Havel auch mit der Idee einer völlig übermächtigen „Eigenbewegung“. Es kommt eben doch auf einzelne Menschen an, die Dinge tun, die von der Eigenbewegung des Systems nicht vorgesehen sind. Sowohl im Kleinen wie im Großen. Dass eine führende Person wie Gorbatschov doch einen Unterschied macht, hat Havel nicht gesehen. Auch im Westen kommt es auf Einzelpersönlichkeiten an, die die Karten immer wieder neu aufmischen. Ob Politiker, Erfinder, Denker oder Unternehmensgründer.

Grundsätzlich richtig ist auch die Übertragung der Kritik auf die westliche Welt. Auch hier gibt es eine gewisse „Eigenbewegung“ des Systems, auch hier gibt es viele öffentliche Lügen und zeitgeistige, ideologische Alibis, auch hier ist die Masse nur an Konsum interessiert, auch hier werden Menschen zu Dissidenten, ohne dass sie es wollten. Allerdings verbietet sich eine Gleichsetzung der Systeme. Im Westen ist es im Grunde auch gar kein „System“, sondern es ist das Wesen des Menschen selbst, das sich hier unter den Bedingungen der Freiheit von seiner unausrottbar schlechten Seite zeigt.

Völlig falsch liegt Vaclav Havel mit der Idee einer existentiellen Revolution. Die Masse der Menschen kann existentiell nicht revolutioniert werden. Die Masse der Menschen wird immer am Konsum interessiert sein, und nur selten einen „existentiellen Moment“ erleben, wobei noch die Frage wäre, ob es sich nicht vielmehr oft nur um ein Aufbegehren gegen den Entzug des Futtertroges handelt. Dauerhaft existentiell erhellt lebende Menschen wird es immer nur wenige geben. In Zeiten der Not tatsächlich mehr als sonst, aber dennoch immer nur wenige. Und vielleicht genügt das ja auch.

Geradezu gefährlich ist Havels Idee einer Beschwörung der Gemeinschaft statt der Organisation, und der Überwindung des parlamentarischen Systems zugunsten einer Traumwelt, die es niemals geben wird. Es gibt nun einmal nichts besseres als die Demokratie und ihre organisatorischen Verfahren, und jeder Traum, sie zu überwinden, ist im Grunde eine typische Form von altbekanntem antidemokratischen Denken. Wie Havel bereits selbst vermutet, dürfte sich das schöne Gemeinschaftserlebnis der Dissidenten nur den Bedingungen des Systems verdanken. Ausschließlich als Appell an den Einzelnen, an jeden Einzelnen als Einzelnem, bleibt Havels Idee einer existentiellen Revolution richtig und wichtig.

Realistischer ist da die Idee von Albert Schweitzer, der die Zerfallenheit der Gesellschaft in dem Wegfall einer gemeinsamen Weltanschauung sieht, und der die Heilung dieses Bruchs als die Heilung der Gesellschaft erhofft. Eine einheitliche Weltanschauung wird sich wohl nicht wieder herstellen lassen, aber evtl. ließe sich mit dem Humanismus eine gemeinsame weltanschauliche Basis jenseits der verschiedenen Weltanschauungen herstellen. Auf einer gemeinsamen weltanschaulichen Grundlage wären dann auch die Massen eher zu einem Denken und Handeln jenseits des Konsums zu bewegen.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon ca. 01. Juli 2020; am 02. September 2023 festgestellt, dass die Rezension auf Amazon verschwunden ist)

Hugo von Hofmannsthal: Jedermann – Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes (1911)

Große Enttäuschung: Offenbar Lieblingsstück primitiver Antikapitalisten

Wer hat nicht schon vom „Jedermann“ gehört? Dieses legendäre Stück, dass immer in Salzburg aufgeführt wird, das nur von den besten Schauspielern gespielt werden darf, dieser Eckstein der weltweiten Theaterkultur: Man muss es gelesen haben! Also ran.

Das Stück „Jedermann: Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ ist in Stil und Inhalt ganz in der Art eines Jesuiten-Theaters zur christlichen Belehrung der gläubigen Massen gehalten. Es ist in der Tat eine Adaption frühneuzeitlicher Vorlagen.

Der Inhalt ist überraschend stupide: Ein reicher Mann, um die 40, erfährt, dass er sterben muss, und sucht nun Begleiter in den Tod, die ihn vor Gott rechtfertigen sollen. Doch alle winken ab: Sein Freund ebenso wie seine Verwandten und Knechte. Auch sein eigener Mammon verweigert ihm die Gefolgschaft. Nur die Personifikationen von guten Werken und Glaube retten ihn am Ende, nachdem er sich reumütig zum christlichen Glauben bekehrt hat.

Drei Probleme

Das Stück leidet zunächst an zwei Problemen: Zum einen ist es strikt im Rahmen eines altbackenen christlichen Glaubens gehalten, den es an keiner Stelle symbolisch überhöht oder modern deutet. Noch größer ist jedoch das Problem, dass die zu Beginn des Stückes vorgeführten Sünden des Herrn Jedermann überhaupt keine Sünden sind!

  • „Sünde“ Nr. 1: Ein Bettler kommt zu Jedermann, Jedermann gibt ihm spontan etwas Geld. Doch der Bettler will gleich den ganzen Geldbeutel. Dies weist Jedermann zurück. Wo soll hier eine Sünde sein? Es ist nur vernünftig.
  • „Sünde“ Nr. 2: Ein Schuldner wird in den Schuldturm geworfen. Jedermann findet das richtig, denn der Schuldner hat den Gläubiger schließlich um sein Geld betrogen. Eine Sünde kann man das nicht nennen, denn es ist gerecht. Aber dabei bleibt Jedermann nicht stehen: Jedermann übernimmt für die mittellose Familie des Schuldners Kost und Logis! Das ist keine Sünde, das ist eine soziale Tat!
  • „Sünde“ Nr. 3: Jedermann hat eine Freundin und scheut es, sich in der Ehe zu binden. Er lebt gerne und gut in Geselligkeit mit Freunden. Hier könnte man vielleicht den Unwillen, sich zu binden, kritisieren, aber von einer schweren Sünde ist hier weit und breit nichts zu sehen. Die Toskana-Fraktion der Antikapitalisten lebt nicht anders.
  • „Sünde“ Nr. 4: Jedermann hat Gott und die Erlösertat Christi vergessen. Das ist natürlich eine Todsünde – aber nur im Rahmen eines altbacken christgläubigen Weltbildes! Moderne Menschen können damit nichts anfangen, zumal sich Jedermann durchaus sozial verhält, wie wir sahen.

Fast schon sympathisch ist Jedermanns unfreiwillig herausgerutschter Satz, gemünzt nicht auf seine engeren Freunde, sondern auf andere Gäste seines Hauses:

„Wie Ihr da seid hereingelaufen,
So könnte ich Euch alle kaufen,
Und wiederum verkaufen auch,
Dass es mir nit so nahe ging
Als eines Fingernagels Bruch.“

Sympathisch deshalb, weil Jedermann mit diesen Worten die aus dem Kontext dieser Stelle ersichtlichen wahren Motive jener Gäste entlarvt, die nicht seine Freunde sind, sondern nur von seinem Reichtum an seiner Tafel profitieren wollen.

Das dritte Problem sind diverse Lächerlichkeiten:

Lächerlich wird das Stück, wo Jedermann eines Lebens bezichtigt wird, das dem Klischee des dekadenten, egoistischen Reichen entspricht: Lächerlich deshalb, weil wir doch zuvor sahen, dass es so nicht ist. Jedermann ist nicht Ebenezer Scrooge, sondern zu Almosen und sozialer Unterstützung bereit. Das Stück enthält hier einen eklatanten Selbstwiderspruch.

Lächerlich ist auch der Versuch des Stückes, in der Absage von Freunden, Verwandten und Knechten, Jedermann in den Tod zu begleiten, eine moralische Aussage sehen zu wollen. So ein Unsinn! Man kann selbst vom besten Freund zwar viel verlangen, aber den Tod wohl kaum. Damit wendet sich die Dramatik der Absagen an Jedermann ins Lächerliche. Selbst für einen gläubigen Christen ist der Gedankengang fragwürdig, einen Freund in den Tod zu begleiten. Solches hat man zuletzt von den Sumerern gehört, wo die Könige sich mitsamt ihrem extra zu diesem Zweck getöteten Hofstaat bestatten ließen, und das gilt als barbarisch.

Und übrigens: Wieso sollte ein Freund, der ebenso „sündig“ gelebt hat wie Jedermann, ihm im Jenseits irgendwie helfen können?! Hier ist das Stück auch logisch brüchig.

Woher der Erfolg?

Wie kommt es nun, dass ein so völlig aus unserer Zeit gefallenes und im Grunde lächerliches Stück einen solchen Erfolg feiern konnte? Die Antwort ist einfach: Der einzig mögliche moderne Anknüpfungspunkt ist ein primitiver Antikapitalismus. Jedermann, der – wie wir sahen – eigentlich ganz vernünftig ist, wird gerade deshalb angefeindet, weil er reich ist und Geld hat. Der Reichtum an sich (!) wird bereits verteufelt, und nicht so sehr, wie er verwendet wird.

Während Jedermann sagt:
„Geld ist wie eine andere War‘
Das sind Verträge und Rechte klar“

sagt der Schuldner:
„Geld ist nicht so wie andre War‘
Ist ein verflucht und zaubrisch Wesen, …
Des Satans Fangnetz in der Welt
Hat keinen anderen Nam als Geld.“

Reichtum, Geld, Zinsen: Einfach alles Teufelszeug. Schuldig ist – natürlich! – nicht der, der geliehenes Geld nicht zurückzahlen kann, sondern der, der es verliehen hatte. Das ist nichts anderes als ein primitiver Antikapitalismus, der auf einem fundamentalen Nichtverstehen von ökonomischen Zusammenhängen beruht. Nur das kann den Erfolg dieses Stückes erklären. Hier ist übrigens das üble Klischeebild vom jüdischen Wucherer nicht fern, der die braven Nichtjuden in die „Zinsknechtschaft“ führt. So manche mittelalterliche Judenhatz beruhte auf diesem falschen Denken, und als das Stück zum ersten Mal in Salzburg aufgeführt wurde (1920), meinten nicht wenige mit Karl Marx („Zur Judenfrage“, 1843) eine enge Verbindung von jüdischer Kultur und dem „bösen“ Kapitalismus erkennen zu können. Wir sehen, in welchen Sphären des Geistes wir uns bewegen.

Hier geht das schiefe Bild des Christentums von Reich und Arm eine üble Synthese ein mit modernem sozialistischen Gedankengut. Der Autor Hugo von Hofmannsthal war übrigens kein Sozialist, sondern ein Monarchist und Konservativer. Aber in der Kritik am Kapitalismus treffen sich Christentum und Sozialismus offenbar.

Indem man sich um dieses Stück versammelt, macht man ein politisches Statement. Alle, die sich um es scharen, und es von Jahr zu Jahr als Eckstein der Kultur hochleben lassen, erklären dadurch gleichzeitig jeden, der sich dem Stück verweigert, jeden Befürworter einer sozialen Marktwirtschaft, zu einem kulturellen Banausen. Zu einem unsensiblen Dummkopf, der eben mangels Sensibilität nicht verstanden habe, worauf es in der Welt ankomme.

In diesem Stück wird der Vernünftige zum Bösewicht gemacht, und das Unvernünftige des antikapitalistischen Denkens zur Weihe der höchsten Moral erhoben. Und in der Tat: Wenn man die positiven Amazon-Rezensionen durchliest, findet man immer wieder Aussagen wie die, dass Jedermann selbst Almosen für Bettler verweigern würde. An dieser Falschaussage sieht man, mit welchen Augen das Stück gelesen wird, und welchen falschen Eindruck es bei weniger gebildeten Lesern und Zuschauern hinterlässt.

Schluss

Der einzige Trost für aufgeklärte Menschen ist, dass dieses Stück das Kindische dieser antikapitalistischen Sichtweise durch die bezeichnenderweise gut passende Einbettung in die kindliche Gläubigkeit des Mittelalters unfreiwillig als kindisch entlarvt und mit sich ins Lächerliche zieht.

All diese vernunftwidrigen Pharisäer, die sich den teuren Theaterurlaub in Salzburg gönnen, und sich im Mainstream einer Schickeria von Gleichgesinnten sonnen, während der selbstbestätigende Beifall am Ende dieses antiaufklärerischen Stückes aufbrandet: Ihnen ruft die Stimme der Vernunft hinterher: „Jedermann! Jedermann!“ – Ihnen legt Athene die Frage vor, welche Vernunftleistung sie für ihren Nachruhm sprechen lassen wollen! – Ihnen wird beim Symposion von Sokrates eine Abfuhr erteilt!

Sie sind die wahren Jedermänner!

Bewertung: 1 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon ca. April 2014; 31.08.2023 festgestellt, dass die Rezension auf Amazon nirgends mehr zu finden ist.)

Stefan Zweig: Schachnovelle (1942)

Ein zum Klassiker gewordenes Meisterwerk: Charakterstudien, Nationalsozialismus und Schach

Dieses längst klassisch gewordene schmale Bändchen von Stefan Zweig ist viel mehr als die meisten meinen. Es ist eine Charakterstudie nicht nur von einer Person, sondern gleich von vier Personen, und behandelt werden mindestens zwei Themen, wenn nicht mehr.

Die erste Charakterstudie widmet sich einem Schachweltmeister, Mirko Czentovic: Aus welchen Verhältnissen er stammt, und wie er so geworden ist, wie er ist. Um an diese sehr verschlossene Person heranzukommen, verbündet sich der Ich-Erzähler mit McConnor, einem schottischen Ölbohrungsingenieur, einem Ausbund an Pragmatismus und Ehrgeiz. Schließlich die Hauptperson: Der Vermögensverwalter Dr. B., der sich in Gefangenschaft der Gestapo in einen wahren Schachwahn hineingesteigert hatte, der Suchtcharakter annahm und die Gefahr des Rückfalls in sich birgt. Aber es gibt noch eine vierte Person von Interesse: Es ist der Ich-Erzähler – natürlich Stefan Zweig, wer sonst? – der einmal mehr in seiner Rolle als neugieriger Erkunder der menschlichen Seele auftritt. Dabei zeigt er sich nicht als Alleskönner und Superheld, sondern als fragender, zweifelnder, ausprobierender, listenreicher aber auch manchmal unbeholfener Erkunder der Seele, was sehr menschlich ist.

Die zwei großen Themen der Novelle sind bekannt: Da ist zum einen die subtile Folter von Dr. B. durch die Gestapo. Völlig isoliert in einem Hotelzimmer, ohne Zeitung und ohne Gesprächspartner, wird Dr. B. geistig und nervlich zermürbt, ohne dass er körperlich gefoltert würde oder überhaupt eine schlechte Behandlung nach den üblichen Kategorien erfährt. (Auch eine Frau spielt keine Rolle, wie manche Verfilmung offenbar meint – von jeder Verfilmung sei abgeraten, man kann diese Erzählung nicht verfilmen.) Das andere große Thema ist natürlich das Schachspiel und seine Faszination in vielen Facetten.

Es gibt aber auch interessante Nebenthemen: Dazu gehört die Plünderung von nichtjüdischem Privatvermögen durch die Nationalsozialisten, hier die Vermögen von Adel und Kirche, die vom Vermögensverwalter Dr. B. betreut wurden. Oder die Wichtigkeit der geistigen Nahrung und des Austauschs mit anderen für den menschlichen Seelenhaushalt. Die Herkunft von Mirko Czentovic setzt dem Provinzleben der kuk Monarchie einmal mehr ein Denkmal. Man erfährt aber auch, wie es auf einem Ozeandampfer zuging, hier auf einer Überfahrt von New York nach Buenos Aires. Da heute alle das Flugzeug nehmen, ist diese Form des Reisens praktisch ausgestorben.

Alles in allem ist diese kurze Erzählung ein kleines Meisterwerk, das zurecht zu einem Klassiker geworden ist, den man gerne und leicht mehr als nur einmal in seinem Leben lesen kann.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

Joseph Roth: Radetzkymarsch (1932)

Epochen-Roman über Milieu und Verlust der kuk Monarchie

Der Roman „Radetzkymarsch“ von Joseph Roth ist vor allem eine Milieustudie der Zeit der untergehenden kuk Monarchie. Die Morbidität der wie für die Ewigkeit zementierten Verhältnisse, und das in ihnen aufbrechende Neue, sowie der Verlust des Alten sind die Themen. Für diese Epoche und diese Zeit und den folgenden Umbruch sicher ein großartiger Roman in einer sehr schönen Sprache.

Der Handlungsfaden ist eigentlich nebensächlich, jede Szene für sich ist ein Ereignis: Wie der Held von Solferino zum Helden wurde, wie er sich über eine falsche Darstellung in einem Schulbuch beklagt. Die Examinierung durch den Herrn Vater, den Bezirkshauptmann und Repräsentanten des Kaisers, das Mittagessen mit der Haushälterin und dem Diener, danach das Aufspielen der Musikkapelle, danach die Unterhaltung des Bezirkshauptmannes mit dem Kapellmeister. Der Besuch beim Witwer Slama, das Offizierskasino, das Bordell, der jüdische Doktor Demandt, dessen orthodoxer Großvater und Schankwirt, das Duell, die Verhältnisse an der Grenze, der Spielsalon, Kapturak, die verkrachte Existenz Maler Moser, die sozialdemokratische Demonstration und ihre Niederschießung, der Tod des Dieners Jacques, die Eisenbahn, immer wieder Kaffeehausszenen, Wiener Bürokraten, der milde und der greise Kaiser, das Auseinanderfallen der Armee beim Eintreffen der Nachricht von der Ermordung des Thronfolgers, der Schachpartner des Bezirkshauptmannes Dr. Skowronnek, und viele, viele andere mehr.

Leider wird die Handlung heute häufig unter dem Aspekt der Affären des Leutnants Trotta gesehen, vielleicht wegen Verfilmungen? Es ist ganz die Sprache, die den Roman ausmacht, und deshalb ist eine Verfilmung ohnehin nicht denkbar. Jedenfalls stehen die Affären nicht im Mittelpunkt und sind nur ein Mosaikstein wie viele andere auch. Der Autor hätte ruhig auch eine Affäre weglassen können, ohne dem Roman etwas zu nehmen.

Der Roman ist ein Meisterwerk der Menschlichkeit, ein literarisches Kunstwerk der Beobachtung, ein Denkmal für eine vergangene Zeit, aber auch ein Mahnmal für Zeitenwenden, die immer wieder auf die Menschen zukommen. Als Hörbuch besonders geeignet, wegen der ruhigen Sprache und vor allem, weil durch einen guten Vorleser mit österreichischem Akzent alles noch viel echter und eindrücklicher wirkt.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon am 08. September 2012)

Fjodor Dostojewski: Die Brüder Karamasow (1879/80)

Dostojewskis größtes Werk: Der Seelenzustand Russlands vor Gericht

Der Roman „Die Brüder Karamasow“ ist der letzte und zugleich der großartigste Roman von Fjodor Dostojewski, in dem alle Themen seiner früheren Romane wiederkehren und zu neuen Höhen geführt werden.

Ort der Handlung ist eine russische Kleinstadt mit ihren Bewohnern, in denen sich Russland wiederspiegelt. Russland spiegelt sich auch in der Familie Karamasow wieder, die aus dem Vater Fjodor Pawlowitsch, den drei Söhnen Dimitri, Iwan und Alexei, sowie dem unehelichen Sohn Smerdiakov besteht. Die Mütter sind bereits alle verstorben. Im Vater zeigt sich der Verfall der russischen Familie, die ihre Kinder vernachlässigt. Dimitri (Mitja) ist die unverfälschte russische Seele in all ihrer Widersprüchlichkeit, ein Schuft und ein Ehrenmann zugleich. Iwan ist der Intellektuelle, der von der westlichen Aufklärung zu Materialismus, Sozialismus und Zynismus verführt wurde und über den daraus folgenden Konsequenzen in seiner Seele zerrissen ist und nervlich zu Tode erkrankt. Smerdiakov ist ungeliebt, herabgesetzt, halbgebildet und selbstverliebt, und begeht den Mord an seinem Vater, nachdem er sich von Iwan auf psychologisch subtile Weise dessen unbewusstes Einverständnis besorgt hat. Alexei (Aljoscha) ist schließlich eine sanfte und offenherzige Seele, ein Gottesnarr, der immer nur das Gute will und immer nur die Wahrheit sagt. Von ihm heißt es, er habe sich in einer Fluchtbewegung vor den Schrecken der Aufklärung dem Glauben der russischen Orthodoxie zugewandt. Seine Gefahr sei es deshalb, dem Mystizismus und Chauvinismus (Nationalismus) zu verfallen, was vielleicht noch schlimmer sei als die Irrtümer der westlichen Aufklärung, wie es im Roman heißt.

Dennoch ist Aljoscha die heilste Seele von allen. Von seinem geliebten Staretz, der zu Beginn der Handlung verstirbt, wird Aljoscha angewiesen, nicht Mönch zu werden, sondern in der Welt zu leben. Den ganzen Roman über eilt Aljoscha von Ort zu Ort, um sich mit diesem oder jenem zu treffen und etwas zu besprechen. Immer hat er noch etwas zu erledigen und muss schnell weiter. Es ist offensichtlich, dass Aljoscha die Rolle eines Vermittlers und Heilers einnimmt, an dessen Wesen Russland genesen soll. Deshalb umgibt sich Aljoscha auch mit Kindern, die eine große Rolle in diesem Roman spielen. Die Kinder sind die Zukunft, und die Erinnerung an schöne Erlebnisse in der Kindheit sind ein Mittel zur Rettung vor dem Bösen, das ist ganz klar die Botschaft. Nicht umsonst wird Aljoscha schon im Vorwort als der eigentliche Held des Romans angekündigt, gerade weil er in seiner Naivität etwas sonderlich ist, und obwohl der heilende Effekt seines Wirkens unbestimmt erscheint.

Nach einer sehr langen Vorbereitung kommt es in diesem sehr langen Roman schließlich zu einem Mord und zu einem Gerichtsprozess gegen den Angeklagten Dimitri: Es ist klar, dass hier Russland vor Gericht steht. Die Plädoyers von Ankläger und Verteidiger sind präzise Analysen der russischen Seele der damaligen Zeit anhand der Brüder Karamasow. Der Angeklagte steht unschuldig vor Gericht, und wird zu Unrecht verurteilt, doch das Urteil des Autors fällt milde aus: Trotz mancher Schuld und einigen Ungestüms hat kein Mord stattgefunden.

Im Rahmen dieser weit gespannten Handlung finden sich zahllose größere und kleinere Szenen, die diesen Roman zu einem Füllhorn an Gedanken machen, an denen man sich ein Leben lang abarbeiten kann, so z.B.:

  • Der Staretz, das Klosterleben, das einfache russische Volk. Die russische Orthodoxie als solche: Die Kirche muss zum Staat werden, nicht der Staat zur Kirche. Die Idee, dass die Rettung des Christentums aus dem Osten kommt. Der Katholizismus, in dem der römische Staat weiterlebt und die Kirche in sich abgetötet hat, sei hingegen schuld an der westlichen Aufklärung, die von Dostojewski kurzerhand mit Materialismus und Sozialismus in eins gesetzt wird.
  • Die Rede des Staretz über seinen kranken Bruder, und dass alle Menschen Schuld aneinander haben. Dazu die Geschichten von dem seltsamen Duell und von dem Fremden, der seine Schuld offenbaren muss, um davon frei zu werden. Dass alle Menschen Schuld aneinander haben, erkennt später auch Dimitri voller Reue. Ein Grundthema bei Dostojewski.
  • In Smerdiakov kehrt die Figur des Raskolnikov wieder: Er mordet aus zynischem Kalkül, kann aber mit seiner Tat nicht leben. Reue verspürt er dabei keineswegs und begeht Suizid, ohne seine Schuld zu bekennen.
  • Im Stabskapitän und dessen sterbenden Sohn Iljuscha wird das völlige Scheitern, die völlige soziale Erniedrigung und die völlige Hoffnungslosigkeit gezeigt. Sehr berührend. Und doch lässt Dostojewski aus dem vergeblichen Aufstand des kleinen Iljuscha am Ende die Gemeinschaft von Aljoscha mit den Kindern erwachsen.
  • Kolja Krassotkin ist der Prototyp des „verdorbenen“ Jugendlichen, d.h. eines altklugen, ideologisch früh verblendeten, hochnäsigen, gnadenlosen Menschen, der alle rücksichtslos quält und nur an sich denkt. Mathematik und Naturwissenschaften findet er sinnvoll, das Studium der Weltgeschichte und der klassischen Sprachen hält er hingegen für überflüssig (ist aber gut in Latein!): Sehr bezeichnend. Er ist Sozialist und wäre sicherlich ein gnadenloser Funktionär geworden, wenn er nicht durch Aljoscha pädagogisch gerettet worden wäre.
  • Miussoff ist ein selbstgefälliger, egoistischer Liberaler, Rakitin ein weiterer zynischer Sozialist.
  • Erkenntnis: „Heutzutage fürchten sich fast alle begabten Menschen am meisten vor der Lächerlichkeit“. Und: „…nur soll man nicht so sein, wie alle sind, das ist es!“
  • Lise, Gruschenka: Liebenswerte Frauen, die plötzlich aus einer Laune heraus auf böse „umschalten“.
  • Der „russische Candide“: Iwan rechnet in seiner „Empörung“ mit den sinnlosen Verbrechen ab, die in der russischen Gesellschaft an unschuldigen Kindern geschehen, die darüber vergeblich im Glauben Schutz suchen.
  • Iwans Poem „Der Großinquisitor“. Eine Polemik gegen die katholische Art des Christentums, aus dem Dostojewski die westliche Aufklärung mit Materialismus und Sozialismus entspringen sah. Aber nicht nur das.
  • Der Alptraum Iwans: Die Aufdeckung seiner Seele durch den Teufel, den seine seelische Krankheit als Abspaltung seiner selbst ins Zimmer projiziert.
  • Viele offenherzige Reden, in denen Menschen ihr Herz ausschütten, wie Marmeladow in „Schuld und Sühne“. Unübertroffen Frau Chochlakowa, die ständig neben sich steht und so manche Wahrheit über das Verhältnis von Männern und Frauen zu verkünden hat.
  • Es gibt auch einiges zu lachen in diesem Roman.
  • Wiederholt wird Schiller zitiert, ganze Passagen aus: Die Räuber. Das Eleusische Fest. Ode an die Freude.
  • Einige Seitenhiebe gegen die Deutschen und ihre Kultur: Die Deutschen seien autoritätshörig, aber gut in Wissenschaften. Deutsche Kleidung habe ein schmutziges Aussehen. Der deutsche Witz ist kartoffelig und fröhlich-selbstzufrieden.
  • Thomas Mann hat sich für seine Romane, speziell für den „Zauberberg“ offensichtlich bei Dostojewski bedient: Parallelen sind u.a. ein Duellant, der nicht schießen will, oder Träume, die Erkenntnis bringen, oder eine Romanfigur als Repräsentant eines Landes und seiner Seele.

Fazit

In seinem geistigen Kampf gegen den Materialismus ist Dostojewski in diesem Roman noch einmal zur Hochform aufgelaufen und hat zugleich ein wenig Optimismus für die Zukunft gewagt. Die Analysen und Warnungen Dostojewskis sind natürlich richtig und haben sich in der Zeit der kommunistischen Diktatur vielfach bewahrheitet. Auch heute ist die Gefahr keineswegs gebannt, weshalb der Roman auch für unsere Zeit gültige Wahrheiten und Warnungen zu bieten hat.

Allerdings hat Dostojewski für unsere Zeit – und wohl auch schon für seine Zeit – zu wenige konstruktive Vorschläge zu machen. Ein Zurück zur christlichen Religion und speziell zur russischen Orthodoxie ist weder intellektuell redlich vertretbar noch sind die Probleme des organisierten Christentums übersehbar, und das nicht nur bei der von Dostojewski so schwer kritisierten katholischen Kirche. – Der Gedanke, dass alle voreinander schuldig sind, ist zwar richtig, aber für sich allein genommen nicht zielführend sondern nur erdrückend. Hier ist Albert Schweitzer mit seiner Maxime „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“ vielleicht zielführender. – Schließlich ist die Sicht auf die Aufklärung zu einseitig. Ja, die Aufklärung hat auch Materialismus und Sozialismus hervorgebracht. Sie hat aber noch viel mehr hervorgebracht. Die geistige Bewegung der Aufklärung kann nicht über einen Kamm geschoren werden.

Immerhin finden sich folgende konkrete Punkte: Zum einen die klassische Bildung, konkret werden Schiller, das Studium der Geschichte und der klassischen Sprachen genannt, aber immer wieder auch russische Klassiker. Zum anderen die Familie als Ort der gegenseitigen sittlichen Bildung von Mann, Frau und Kindern in Liebe. Und vielleicht könnte man Dostojewski mit der Aufklärung versöhnen, wenn man sie als nahtlose Fortsetzung des klassischen Humanismus deuten würde? Auf dieser Grundlage ließe sich dann leichter unterscheiden, welche Aspekte der Aufklärung humanistisch sind, und welche nicht.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon am 18. November 2021)

Douglas Adams: The Ultimate Hitchhiker’s Guide to the Galaxy (1979-92)

Witziges und geistreiches Kultbuch der 1980er Jahre, immer noch aktuell

Der „Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“, der mit seinen Nachfolgebänden (bis „Mostly Harmless“) im Zeitraum von 1979 bis 1992 erschien, ist inzwischen zu einem Kultbuch geworden. Durch seine lebendigen Dialoge, seinen Witz und seine geistreichen Einfälle hat es sich diesen Platz mit Recht erobert, und viele seiner Motive sind mittlerweile zu Urbildern der Popkultur geworden. Allein deshalb schon lohnt die Lektüre.

Die Lebendigkeit des Buches verdankt sich offenbar dem Umstand, dass es zunächst als Radiohörspiel an den Start ging, bevor es zum Buch wurde, was man den Dialogen heute noch ansieht. Diese Lebendigkeit nimmt mit dem dritten Buch spürbar ab; man sollte dennoch weiterlesen. Der Witz des Hitchhiker’s Guide lässt sich teilweise als zeittypischer Witz im Stil von Monty Python beschreiben. Oft sind es aber verrückte Koinzidenzen und das unerwartete Zusammenlaufen von Handlungssträngen, die den Witz ausmachen. Teilweise arbeitet das Buch mit Wiedererkennungseffekten beim Leser, die entweder einen komischen Zusammenhang herstellen, oder aber den Leser geschickt an der Nase herumführen. Zahlreiche running gags sind das Salz in der Suppe, darunter vor allem Marvin, the paranoid Android. Nicht zuletzt wurden zahlreiche Anspielungen an unsere irdische Alltagswelt in den Text eingebaut: Ob US-Präsidenten, Getränkeautomaten, Restaurantrechnungen, Partyverhalten, Umweltschützer, Philosophen, Psychiater, Polizeigewalt, Bahnhofsrestaurants, Bürokratie, globale Firmen, Journalisten, die Russen, Verlagswesen, Demokratie, Religion oder Klimaanlagen – alle nur erdenklichen Klischees werden treffsicher durch den Kakao gezogen.

Ein Grund für die Beliebtheit des Buches dürften seine philosophischen Überlegungen sein. Diese führen alles komplexe oder gar religiöse Denken teilweise mit Recht ad absurdum und setzen auf die einfache Botschaft, dass man nett zueinander sein sollte. Letzte Fragen, der Sinn des Lebens – all das löst sich gewissermaßen in Wohlgefallen auf. Das Buch überrascht auch mit physikalischen Gedankenspielen, die halb ernst, halb verulkt sind, darunter Zufall, Relativität, Vieldimensionalität und Zeitreisen. Ebenso gekonnt werden Sprachspiele und originelle Wortschöpfungen eingebaut, und im Zusammenhang mit Zeitreisen sogar neue Zeitformen der Sprache entwickelt. Ebenfalls im Zusammenhang mit Zeitreisen wird die Überlieferung alter Texte thematisiert.

In vielen Punkten ist das Buch immer noch erstaunlich aktuell. Getränkeautomaten und Klimaanlagen scheinen sich seit den 1980er Jahren nicht mehr weiterentwickelt zu haben. Aber es gibt auch Anspielungen, die in Richtung von Entwicklungen deuten, die erst nach dem Erscheinen der Bücher Wirklichkeit wurden. Das Sub-Etha Netz erinnert stark an das Internet. Die Aufforderung des Getränkeautomaten, seine Erfahrungen mit seinen Freunden zu teilen, lässt an facebook denken. Das Flex-O-Panel im Handgelenk von Random könnte man fast als Smartphone durchgehen lassen.

Für manche ist dieses Buch gewissermaßen zur „Bibel“ geworden. Man kann es damit aber auch übertreiben. Das Buch ist natürlich einem eher linksliberalen politisch-weltanschaulichen Spektrum zuzuordnen. Ob es wirklich so einfach ist, die großen Fragen dadurch zu beantworten, dass wir die bisher gefundenen Antworten einfach wegwerfen und uns nicht mehr kümmern, sondern einfach nur „leben“ (wie denn?), ist doch sehr die Frage. Es gibt auch eine ernste Schicht im Leben und Konflikte, die durch Monty-Python-Humor nicht wegdiskutiert werden können. Schließlich kommt dem Leser die damals gegen den US-Präsidenten Ronald Reagan gerichtete Kritik ein wenig fade vor, wenn man bedenkt, dass man den immer selben Aufguss bei jedem neuen republikanischen US-Präsidenten zu hören bekommt, während demokratische US-Präsidenten, von denen nicht zu erkennen gewesen wäre, dass sie auch nur um einen Deut klüger gewesen wären, zum „besten Präsidenten aller Zeiten“, oder gleich zum „Messias“ erklärt werden (von Leuten, die im Sinne des Hitchhiker’s Guide von Religion angeblich nicht so viel halten). Das aber nur am Rande, denn es trübt die Witzigkeit und Spritzigkeit des Leseerlebnisses nicht wirklich.

Besonders im letzten Buch wird auch die Frage nach der Identität behandelt. Eine Tochter, die ohne Anteilnahme von Vater und Mutter aufwuchs, und die die Erde nie gesehen hat, weiß nicht, wohin sie gehört. Ein Drama. Außerirdische, die ihr Gedächtnis verloren haben, und die ihr kulturelles Vakuum mit unserer Fernsehsubkultur füllen. Und Arthur Dent sehnt sich nach einem Planeten, auf dem die Bewohner … so aussehen wie er. Natürlich ist das ein liebenswerter Gedanke, aber man fragt sich, ob das linksliberale Milieu von heute noch in der Lage wäre, das zu erkennen, und die Aussage nicht auf der Goldwaage des aktuellen Zeitgeistes als rassistisch zu verdammen.

Evtl. empfiehlt es sich, im Anschluss das Buch „Philosophy and the Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ von Nicholas Joll u.a. zu lesen, das den angerissenen Fragestellungen nachgeht und ihnen etwas mehr Tiefe verleiht.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon am 28. Februar 2019)

Charles Dickens: A Tale Of Two Cities (1859)

Charakter ist alles, die Handlung ist nichts

Der Roman „A tale of two cities“ von Charles Dickens soll eines der am weitesten verbreiteten Bücher überhaupt sein. Vom Inhalt her ist das nicht gerechtfertigt. Der Inhalt ist nämlich ein wenig einfach gestrickt. Es geht um Franzosen, die noch vor der Revolution zunächst in London Zuflucht vor dem Ancien Regime finden, dann zurückkehren, und in die Mühlen der Revolution geraten. Dabei kommt es zu einem spektakulären Platztausch: Einer geht anstelle eines anderen unter die Guillotine. Der Titel ist eher irreführend, London und Paris sind nur die Schauplätze, werden aber nicht tiefergehend gegeneinander ausgespielt.

Der Roman zeichnet sowohl Ancien Regime als auch Revolution etwas simpel. Im Hintergrund steht unausgesprochen die Theorie, dass Adlige und Nichtadlige sich gegenseitig als rassisch verschieden ansehen. Die Adligen betrachten die Nichtadligen als „Hunde“, die Nichtadligen wollen hingegen auch die Kinder von Adligen töten, weil sie eben von deren Blut seien. Es gab diese rassische Theorie damals wirklich, aber angeblich soll sie eher am Rande eine Rolle gespielt haben. Vermutlich hat der Schrecken der Revolution in England dazu geführt, dass man die französische Revolution in der Wahrnehmung in diesem Sinne überzeichnete.

Der eigentliche Wert des Romans liegt wohl eher in seinen Charakterzeichnungen, und den Wertsetzungen, die damit verbunden sind. Der Roman ist gewissermaßen eine Schule des englischen Charakters und eine Erziehung zum Gentleman. Charakter und Moral scheinen überhaupt Themen von Charles Dickens zu sein, wie man auch an seinem „Christmas Carol“ sehen kann. Außerdem entfaltet sich der unverwechselbare Stil von Dickens, mit seinen Kaskaden von Attributen, die er immer wieder effektvoll anbringt, um eine dramatische Betonung auf etwas zu setzen, was ihm wichtig ist.

Fazit:

Alles in allem lesenswert bzw. hörenswert als ein wichtiges Werk englischer Literatur. Man achte dabei aber weniger auf die Handlung und die Historie, als vielmehr auf die Charakterstudien.

Bewertung: 4 von 5 Sternen.

(Geschrieben 21. August 2017)

Friedrich Hölderlin: Hyperion oder der Eremit in Griechenland (1797 / 99)

Hölderlins lesenswertes Genie-Drama mit fragwürdigem Ausgang

Hölderlins Briefroman „Hyperion“ will das Ganze des erhellten Menschen und seines Sinnes in der Welt fassen. Das Leben des Hyperion wird dazu in seinen verschiedenen Phasen nachgezeichnet, und die großen Themen des Werkes angeschlagen: Unerfahrene Jugend, die von einem Lebenslehrer (Adamas) zum Erwachsenenleben hinaufgezogen wird. Wahre Freundschaft, Zerstreitung, Wiederfindung und Versöhnung (Alabanda). Liebe zu einer Seele, die einen versteht (Diotima). Die Notwendigkeit der Hoffnung für das Leben. Der Wert der Begeisterung, der Harmonie mit dem Ganzen. Klage über das Fehlen eines solchen Geistes bei den Philistern von Smyrna oder den Deutschen. Skepsis gegen romantisches Schwärmen, harte Selbstkritik, Abwehr falscher Hoffnungen und allzu einfachen Glaubens. Abschied, Tod, Sinnlosigkeit. Das klassische Athen als Quelle der Erkenntnis für alle Weisheiten und Einsichten.

Hölderlin hat mit „Hyperion“ ein Werk voller Einsichten geschaffen, das den genialen Menschen in der Welt umfassend durchleuchtet und nicht zufällig in Griechenland angesiedelt ist. In einer schönen, klaren, oft schwärmerisch erscheinenden Sprache führt sich in Briefen ein keinesfalls willkürlich schwärmendes Leben vor Augen. Mehr als alles andere aber steht der begeisterungsfähige und intelligente Mensch, der natürlich-geniale Geist, in seiner Unverstandenheit bei seinen allzu praktischen oder allzu gläubigen Mitmenschen im Mittelpunkt. Nur wenige sind so, und nur wenige werden deshalb Hölderlins Hyperion begreifen können.

Gegen Ende des Romans entgleist Hölderlin die Situation und er scheitert daran, ein wirklich großes Werk geschrieben zu haben:

Was für Hyperion von Wert war in dieser Welt, zerrinnt ihm unter den Händen (Diotima, Alabanda), und er flüchtet sich aus Griechenland ins Land der geistlosen Deutschen in einen nun leider doch schwärmerisch zu nennenden Naturglauben: In der Natur sieht er alles aufgehoben, der Tod ist nichts vor der Natur. Mit diesem Naturglauben kehrt er dann als Eremit nach Griechenland zurück. Diese schwärmerische Wendung, diese Flucht ins Wünschenswerte, für dessen Realität er aber keinen Beleg und kein Argument bringt, außer der geahnten Geisterstimme von Diotima im Säuseln der Natur, nimmt dem Werk etwas von dem guten Eindruck, den es die meiste Zeit macht, denn die gesunde Skepsis wurde über Bord geworfen und Hoffnung ist hier nur für den Schwärmer zu sehen. Für intelligente Menschen, denen ihr Leben zerbricht, hat Hölderlin nur bedingt eine Antwort.

Goethes Faust II endet ebenfalls mit einer Aufgehobenheit nach dem Tode und einer Begrüßung durch das „Weibliche“, aber es ist eindeutig philosophischer und symbolischer, während Hölderlin zu konkret und zu oberflächlich bleibt. Zwischen philosophischer Metaphysik einerseits und schwärmerischer Esoterik andererseits ist eine feine aber wichtige Grenzlinie gezogen, die Hölderlin leider nicht beachtet. Es fragt sich, ob Hölderlin eher auf Athen oder eher auf die „Natur“ gesetzt hätte, hätte er wählen müssen, und wie weit Hölderlins Schwärmerei für die Natur die guten Einsichten, die er dem wirklichen Athen verdankt, überlagert haben.

Man fragt sich auch, was aus Hyperions Plan geworden ist, ein Erzieher des Volkes der Griechen zu werden, den er in Athen gemeinsam mit Diotima fasste. Und der Tod der Diotima aus „Verwelken“ ist ebenfalls ziemlich fragwürdig, wie immer man ihn auch deuten mag; sie hätte mit Hyperion ins Ausland gehen können und dort seine Rolle als Volkserzieher unterstützen – statt dessen stirbt sie mutwillig dahin, weil sie sich „verwelkt“ fühlt; diese Selbstbezogenheit und Pflichtvergessenheit gegenüber der Welt ist nicht nachvollziehbar. Alles in allem ein großes Werk, doch der ganz große Wurf ist gescheitert.

Bewertung: 4 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon am 22. Dezember 2012)

Nikos Kazantzakis: Alexis Sorbas (1946)

Vom Glück des praktischen und des intellektuellen Menschen

Mit „Alexis Sorbas“ bearbeitet Nikos Kazantzakis das Thema des vom Intellektuellen empfundenen Elendes eines intellektuellen Lebens im Vergleich mit den vermuteten Wonnen eines praktischen Lebens: Der Intellektuelle lebt nicht wirklich, bringt nichts zustande, beobachtet nur, macht aus allem ein Problem, ist rational und trocken. Der Praktische lebt aus vollen Zügen, denkt nicht an morgen, nimmt alles wie es kommt, geht völlig in seinen Gefühlen auf. Der Intellektuelle steht am Rande der Gesellschaft, hat keinen Erfolg bei Frauen, findet keinen Trost, wird nicht verstanden. Der Praktische steht im Mittelpunkt der Gesellschaft, nimmt sich die Frauen, vertraut jeder Religion oder keiner, will nichts verstehen. Der Intellektuelle vergrübelt sich, der Praktische hingegen lebt einfach ein Leben reinen Glückes. So jedenfalls will es dem Intellektuellen erscheinen.

Das Thema ist uralt, spätestens seit Pythagoras definierte, was ein Philosoph ist, oder Thales von seiner Magd ausgelacht wurde. Auch Hermann Hesse hat es in seinem „Steppenwolf“ verarbeitet; doch während dort der Intellektuelle im Mittelpunkt steht, ist es bei Kazantzakis der praktische Mensch, dem alle Aufmerksamkeit gewidmet wird. Kazantzakis ist es sehr gut gelungen, das Thema in Szene zu setzen und sein Buch verdient es deshalb vollauf, zur Weltliteratur gezählt zu werden.

Aber in seiner vorbehaltlosen Verehrung des praktischen Menschen muss Kazantzakis wie viele andere Autoren, die schon dazu geschrieben haben, kritisiert werden. Ist das rein praktische Leben wirklich das Glück? Kann und will ein Intellektueller wirklich wieder zur geistigen Einfachheit zurück?

Sicher: Natürlich möchte man auch das praktische Leben beherrschen, natürlich möchte man auch hier Erfolg haben. Aber würde man damit nicht zuviel aufgeben? Bietet das intellektuelle Leben denn kein Glück? Ist es nicht schön auf einer ganz anderen, höheren Ebene? Empfindet man keine Dankbarkeit dem Schicksal gegenüber, dass man jene tieferen Einsichten haben durfte? Könnte man wirklich auf das verzichten, was z.B. ein Albert Schweitzer über Weltanschauung, Kultur und Ethik geschrieben hat? Ist der praktische Mensch nicht furchtbar derb und grob? Würde eine Welt aus lauter praktischen Menschen nicht in eine heillose Barbarei abgleiten? Und mogelt Kazantzakis nicht, wenn er seinem Alexis Sorbas Einsichten in den Mund legt, die ein praktischer Mensch so wohl kaum haben könnte? Und macht ein praktischer Mensch nicht vieles falsch und bringt sich – und andere! – dadurch in Teufels Küche? Selbst bei Kazantzakis sieht man das, auch wenn es überspielt und verharmlost wird. Will man das wirklich?

In Wahrheit kann kein intellektueller Mensch ehrlich sagen, dass das Glück in einem Zurück zur Einfachheit liegt. In Wahrheit ist es doch so, dass der Intellektuelle sich zwar eine dicke Scheibe vom Leben eines praktischen Menschen abschneiden sollte, dass er gerne auch mal den Praktischen spielt, gerne für eine Zeit mit dieser Maske und in dieser Rolle auftritt, aber im Hintergrund steuert doch sein gebildeter Verstand, und das ist gut so. Und weil Kazantzakis diesen Gedanken nicht erfasst hat, gibt es nur 4 von 5 Punkten.

Nebenbei: Wie immer bei Kazantzakis fließt eine Menge Lebensweisheit in die Erzählung mit ein, hier vor allem in Sachen Liebe, Tod, Frauen, Freundschaft, Idealismus, Zynismus, Mönchstum, Traditionalismus der Landbevölkerung auf Kreta, u.v.a.m.

Bewertung: 4 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon am 24. August 2012)

Honoré de Balzac: Verlorene Illusionen (1837-43)

Großartiger Bilderbogen der Gesellschaft und Desillusionierungen von bleibendem Wert

Dieses großartige Zeit- und Sittengemälde von Anfang des 19. Jahrhunderts handelt von einem jungen Dichter, der aus der Provinz nach Paris geht, dort aufsteigt und scheitert, und zurück in die Provinz kommt. Dabei muss er mehr und mehr erkennen, nach welchen Mechanismen und Motivationen die Gesellschaft funktioniert. Der Roman ist stark autobiographisch geprägt.

Am Rand dieser Erzählung wird eine Fülle von Themen angeschlagen: Die Spießigkeit der Gesellschaft in der Provinz und in Paris, die Scheidung der Gesellschaft in Adlige und Bürgerliche, in Royalisten und Liberale. Die kalte Ökonomie des Verlagswesen, an der der idealistische Schriftsteller scheitert. Die Willkür und Machtausübung der Journalisten und Zeitungsmacher, und ihr wachsender Einfluss – diese Diskussion erinnert an moderne Diskussionen über die wachsende Macht des Internet. Der damalige Theaterbetrieb, die gekauften Claqueure, und die Situation von Schauspielerinnen, ihren Gönnern und ihren Liebhabern. Das Pariser Leben in vielen Situationen: Die Wohnsituation, das Flanieren im Bois de Bologne, Studentenkneipen und gehobene Restaurants, beim Schneider, Verkaufshallen, Spielhallen, Prostitution, Pfandleiher. Themen sind auch der Zusammenhalt einer Familie und ihrer Dienerschaft, oder die marktfeindlichen Geschäftspraktiken von Konkurrenten. Ein Kreis junger Idealisten wird portraitiert. Schließlich erfährt man auch eine Menge über Papierherstellung, das damalige Druckerhandwerk, das Wechselwesen, das Kreditwesen und das Patentrecht.

Alles in allem ein sehr lesenswerter und belohnender Teil aus dem großen Projekt der „Comédie humaine“ Balzacs, den man lesen kann, ohne die anderen Teile zu kennen, und der einen unterhält und über Zeiten und Menschen und Medien viel zu sagen hat.

Bewertung: 5 von 5 Sternen.

(Erstveröffentlichung auf Amazon 27. April 2015)

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