Schlagwort: Elon Musk

Asterix Band 41: Asterix in Lusitanien (2025)

Ein unterdurchschnittlicher Asterix

Leider ist dieser Asterix-Band nicht gut gelungen. Er kommt über das Ableiern von nationalen Klischees und kurzen Gags nicht hinaus. Der Plot der Gesamtgeschichte ist ohne Geist. Es gibt kein durchgehendes Thema wie im Vorgängerband „Die weiße Iris“. Aus manchem kurzen Gag hätte man mehr machen können, doch es bleibt immer beim momentanen Auflachen, und dann kommt nichts mehr.

Natürlich wird die portugiesische Kultur auf die Schippe genommen. Aber doch eher im Sinne der Abarbeitung eines Pflichtenheftes. Jeder Aspekt kommt mal dran, aber es wird nichts daraus gemacht. Das Fröhlich-Traurige des Fado, Kabeljau und Kacheln, Garum, die Straßenbahnlinie 28, die Nelkenrevolution, die portugiesische Sprache mit der Tilde auf viele Worten, usw. Generell sehen die Lusitanier in diesem Heft alle etwas verkniffen aus.

Caesar versammelt die reichen Industriellen auf einem Schiff, das „Davos“ heißt. Was hätte man daraus nicht machen können! Doch es bleibt beim Namen als Gag. Einer der Eingeladenen heißt Elonmus in Anspielung auf Elon Musk. Aber auch dabei bleibt es, es wird nichts daraus gemacht.

Französische Wohnmobil-Touristen werden auf die Schippe genommen und dürfen sich über die Erhöhung des Rentenalters echauffieren. Das war’s dann aber auch.

Die deutschen Übersetzer haben einen Zenturio „Pistorius“ genannt, nach dem deutschen Verteidigungsminister. Einen tieferen Sinn gibt es dafür aber nicht.

Der Neger der Piraten spricht jetzt das „R“ richtig aus, offenbar als Maßnahme, um den Rassismus zu entschärfen, der in der Figur angelegt ist. Immerhin wird dieser Kniefall vor dem Wokismus mit „O Tempora o mores“ kommentiert. Die Figur bekommt auch lauter Sätze in den Mund gelegt, in denen besonders oft ein „R“ vorkommt. Wer nicht weiß, wie diese Figur früher gestaltet war, wird den Gag nicht verstehen.

Kurz: Das Heft bleibt weit hinter den Möglichkeiten eines guten Asterix zurück.

Bewertung: 3 von 5 Sternen.

Joachim Nikolaus Steinhöfel: Die digitale Bevormundung – Wie Facebook, X (Twitter) und Google uns vorschreiben wollen, was wir denken, schreiben und sagen dürfen (2023)

Einblick in die aktuelle Repression der Meinungsfreiheit

Joachim Nikolaus Steinhöfel ist ein Anwalt, der sich dem Kampf für die Meinungsfreiheit verschrieben und dadurch Berühmtheit erlangt hat. In zahlreichen Gerichtsverfahren durchleuchtete und durchkreuzte er die real existierenden Formen der Meinungsrepression in Deutschland. Die Verfahren und die Erkenntnisse, die Steinhöfel daraus gezogen hat, dokumentiert er in diesem Buch.

Grundsätzlich ist die Meinungsfreiheit in Deutschland und Europa tatsächlich in Gefahr. Die Meinungsfreiheit wird dabei nicht unbedingt offen und direkt, sondern indirekt und schleichend unterminiert. Ganz so, wie Karl Jaspers schon 1966 konstatierte: „Die Tendenz, eine Zensur auszuüben im Interesse der autoritären politischen Herrschaft, nimmt zu. Sie zeigt sich heute durch indirekte Maßnahmen.“ Auch, um die Systematik hinter den Einzelfällen zu erkennen, ist dieses Buch äußerst wertvoll. – Steinhöfel bringt u.a. folgendes zum Vorschein:

Die Plattformen

  • Große Plattformen wie facebook, Twitter (X), Google & Co. werden von linksorientierten CEOs und Machern beherrscht.
  • Die Meinungsfreiheit müsste auch auf diesen Plattformen gelten, da sie groß sind und das Feld des gesellschaftlichen Meinungsaustausches beherrschen, doch statt nach dem Strafgesetz wird mit schwammigen Begriffen wie „Hass und Hetze“ und mit einem „Hausrecht“ operiert.
  • Diese Plattformen zensieren gerne gemäß des vorherrschenden linken Zeitgeistes. Für den Moment bedeutet dies: „Rechte“ werden gegängelt, „Linke“ und Islamisten haben freie Bahn. Wenn der vorherrschende Zeitgeist dreht, kann es morgen schon wieder anders sein.
  • Schreckliche Doppelstandards werden sichtbar: „Linke“ dürfen oft etwas, was „Rechte“ nicht dürfen.
  • Teilweise wird auf Zuruf von Regierungen oder „linken“ pressure groups Zensur ausgeübt, völlig willkürlich und gegen jede demokratische Gepflogenheit.
  • Die Plattformen binden vom Staat per Gesetz gewollte „Faktenchecker“ ein, die Zensur ausüben, und zwar sichtlich einseitig.
  • Auf bloßen Verdacht hin werden zahllose Postings durch automatische Erkennung gelöscht; wiederhergestellt werden jedoch nur die Postings, gegen deren Löschung umständlich geklagt wurde. Alle anderen bleiben gelöscht.
  • Gegen Klagen wird der Rechtsweg von diesen Plattformen bis zum Geht-nicht-mehr ausgeschöpft, auch wenn es absurd ist. Offenbar, um die Gegenseite zu zermürben.
  • Sich selbst verstecken diese Plattformen vor dem rechtsuchenden Bürger häufig über Adressen in Irland u.a. Tricks.
  • Die Plattformen unterdrücken auch wichtige, wahlentscheidende Nachrichten, wie z.B. die von Hunter Bidens Laptop.
  • Zensiert werden auch völlig harmlose Dinge, wie Sheepworld-Karikaturen, Gemälde von Pieter Bruegel d.Ä. oder historische Zitate von Heinrich Heine.
  • In der Corona-Krise wurde alles zensiert, was nicht der vorgegebenen, staatlichen Linie entsprach.
  • Besonders unangenehm wird es – unter demokratischen Gesichtspunkten – wenn die Zensur alternative Medien trifft, wie z.B. die „Achse des Guten“ oder Julian Reichelt von Nius.

Die Gerichte

  • Es gibt tatsächlich nicht wenige Richter, die ihr Handwerk verstehen und gutes Recht sprechen. Das ist eine der guten Nachrichten dieses Buches.
  • Es gibt aber auch Gerichte, die inkompetent und voreingenommen urteilen. Das wird hier dokumentiert.

Der Staat

  • Politiker gehen als Minister gegen unliebsame Meinungen mit Anwälten vor. Dabei geht der Politiker kein Risiko ein, denn die Prozesskosten werden im Notfall vom Steuerzahler übernommen. Der beklagte Bürger oder Journalist jedoch trägt das volle Prozesskostenrisiko auf eigene Kosten.
  • Der Staat finanziert sogenannte „Faktenchecker“, d.h. regierungsnahe Organisationen, die per Gesetz in Plattformen als „Faktenchecker“ zum Einsatz kommen. Darunter so zwielichtige Organisationen wie Correctiv.
  • Das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz wird als verfassungswidrig entlarvt. Es wurde von zahlreichen autoritären Staaten kopiert. In Zukunft wird es den Digital Services Act DSA der EU geben, der noch schlimmer ist (mit „Trusted Flaggern“).
  • Der erste offiziell registrierte „Trusted Flagger“ in Deutschland ist die „Meldestelle Respect!“, deren Symbol ein roter Stern ist.
  • Eine entsprechende Organisation aus den USA ist Newsguard, die offenbar eng mit der Pharma-Lobby verbandelt ist und bis nach Deutschland hinein agiert.

Was fehlt

  • Nicht in diesem Buch besprochen wird der neue Majestätsbeleidigungsparagraph 188, nach dem völlig groteske Hausdurchsuchungen und Urteile gegen unbescholtene Bürger ergehen. Stichwort „Schwachkopf“.
  • Die Problematik von Upload-Filtern wird nicht thematisiert.
  • Ebenso fehlt der Schwenk der großen Plattformen durch den Kauf von X (Twitter) durch Elon Musk 2022 und durch den Amtsantritt von Donald Trump 2025. Hier wäre insbesondere die Rede von Mark Zuckerberg vom 07. Januar 2025 zu nennen, der ankündigte, in Zukunft keine Faktenchecker mehr zuzulassen, sondern auf mehr Freiheit und Selbstregulation zu setzen.
  • Auch weiterführenden Gedanken fehlen in diesem Buch: Letztlich hat sich in Deutschland und Europa eine Kaste von Politikern, Journalisten und anderen Linksliberalen herausgebildet, die dem eigenen Volk nicht mehr traut. Die deshalb auch den Grundgedanken der Demokratie gerne aushebeln möchte. Dazu muss vor allem die Meinungsfreiheit ausgeschaltet werden. Aber eine Demokratie verträgt sich grundsätzlich nicht mit der Herausbildung einer vom Volk abgehobenen Kaste.

Fazit

Wer die alternativen Medien über die Jahre aufmerksam mitgelesen hat, kennt fast alles schon, was Steinhöfel hier ausbreitet. Als Zusammenfassung, Überblick und dauerhafte Dokumentation für alle Zukunft ist das Buch hervorragend geeignet. Hinzu kommt das Lesevergnügen, denn Steinhöfel stellt die Fälle mit seinem ganz eigenen, trockenen Humor dar. Das Vorwort hat Henryk M. Broder geschrieben. Ein systematischer Überblick über alle Probleme mit sozialen Netzwerken ist das Buch aber nicht.

Bewertung: 4 von 5 Sternen.